Das Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zählt mit seiner bis in das letzte Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts reichenden archivalischen Quellenüberlieferung zu den ältesten und reichhaltigsten Akademiearchiven der Welt. Von den bedeutenden europäischen Akademiegründungen im 17. und 18. Jahrhundert weisen nur die Archive der 1660 in London gegründeten Royal Society und der 1666 in Paris entstandenen Académie des Sciences ältere Aktenbestände auf. Vielfalt, Einmaligkeit und Überlieferungskontinuität seiner Bestände haben das Akademiearchiv zu einer der bedeutendsten Aufbewahrungsstätten an archivalischen Quellen für die deutsche und europäische Wissenschafts- und Kulturgeschichte werden lassen. Mit seinen zahlreichen von der Literaturarchiv-Gesellschaft im Jahre 1944 übernommenen literarischen Nachlässen hat es zudem die Funktion eines Literaturarchivs. Das Akademiearchiv gehört zu den ältesten Einrichtungen der Berliner Akademie der Wissenschaften. Es wurde schon bald nach der am 11. Juli 1700 erfolgten Gründung der Kurfürstlich Brandenburgischen Sozietät der Wissenschaften eingerichtet. Seine Quellen reichen von den eigenhändigen Konzepten Gottfried Wilhelm Leibniz’, des Begründers und ersten Präsidenten der Berliner Sozietät der Wissenschaften, bis zu den wissenschaftlichen Manuskripten, Korrespondenzen und Tagebüchern der Nobelpreisträger Theodor Mommsen, Wilhelm Ostwald und Otto Warburg. Seit dem Gründungsjahr wirkten über 3000 herausragende Vertreter der Geistes- und Naturwissenschaften als Mitglieder der Berliner Akademien der Wissenschaften. Der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehören gegenwärtig über 250 ordentliche, entpflichtete ordentliche und außerordentliche Mitglieder an. Der Gesamtbestand des Akademiearchivs aus 300 Jahren Akademiegeschichte umfasst gegenwärtig 6 500 laufende Meter (lfm) dienstliche Akten und Nachlässe, über 2 000 Objekte des Kunstbesitzes (Malerei, Plastik, darunter Porträtbüsten und Medaillen, Grafik sowie Kunsthandwerk), ca. 40 000 Fotos zur Akademie- und Wissenschaftsgeschichte, über 600 Tonbänder, 300 Filme und Videokassetten sowie eine Sammlung von ca. 40 000 Zeitungsausschnitten.
Die Bestände des Archivs sind auf die Historische Abteilung, die Abteilung Akademiebestände nach 1945, die Abteilung Nachlässe sowie die Abteilung Sammlungen verteilt. Jede dieser Abteilungen weist Bestände mit hohem historischen Quellenwert auf, die sowohl für die Akademie- als auch die Wissenschaftsgeschichte unentbehrlich sind. Es ist die Aufgabe des Archivs, diesen größtenteils unikalen Quellenfundus sicher zu bewahren, durch Übernahme weiteren Archiv- und Sammlungsgutes zu ergänzen, ihn nach archivwissenschaftlichen Methoden zu erschließen und für die wissenschaftliche Nutzung zugänglich zu machen. Neben der Bereitstellung der Archivbestände für die Archivnutzer und der Erteilung von Auskünften veröffentlicht das Archiv in eigenen Publikationen archivalische Quellen zur Akademie- und Wissenschaftsgeschichte.
Die Benutzung der archivalischen Quellen des Akademiearchivs erfolgt auf der Grundlage der Archivordnung, der Benutzungsordnung und der Gebührenordnung für das Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
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